Venezuela: Leben in der Hochhausruine

28.10.2012 18:45
#1 Venezuela: Leben in der Hochhausruine
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super Mitglied

Heute im ARD Weltspiegel, 19.20 Uhr, 28.10.12

Venezuela: Leben in der Hochhausruine

Dann kamen die Besetzer und richteten sich in dem Gebäude irgendwie ein. Sie verlegten Stromleitungen und Wasserrohre und verschlossen offene Fensterhöhlen mit Plastik. Jetzt leben etwa 800 Familien mit über 2500 Menschen in der Bauruine, darunter viele Kinder. Der gefährliche Rohbau mit offenen Treppen und Abgründen ins Nichts wurde zum bunten Mikrokosmos, eine selbstverwaltete Stadt in der Stadt. Nicht immer zur Freude der Nachbarn im Viertel.
Zugang für Fremde und Journalisten wird fast immer verwehrt. Unser Korrespondent Peter Sonnenberg durfte die Bewohner im größten besetzten Haus der Welt jetzt drei Tage lang mit der Kamera begleiten.

Autor: Peter Sonnenberg / ARD Mexiko-City


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29.10.2012 08:48
avatar  derbeamte ( gelöscht )
#2 RE: Venezuela: Leben in der Hochhausruine
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derbeamte ( gelöscht )

Ich habe den Bericht gestern gesehen. Und damit habe ich auch viel Elend gesehen. Aber um der Wahrheit die Ehre zu geben, haben dennoch einige gesagt, dass die Chavez-Regierung die Beste seit Langem wäre. Von außen ist das relativ schwer zu beurteilen. Man muss unter der Vorgänger- und unter der Chavez-Regierung in Venezuela gelebt haben, um eine fundierte Meinung zu haben. Fakt ist auf jeden Fall, dass Venezuela weiterhin ein sehr armes Land ist trotz des Rohöls.


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29.10.2012 14:12
#3 RE: Venezuela: Leben in der Hochhausruine
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Rey/Reina del Foro

Mir ist dabei was ganz anderes aufgefallen. Selbst im "sozialistischen" Venezuela gibt es Gebiete aus denen der Staat sich heraushält. Bestes Beispiel dieses Hochhaus. Kaum waren etliche Wohnungen besetzt, hat ein "Anführer" die Macht übernommen, der Ex-Schwerkriminelle, der jetzt angeblich so ein gottesfürchtiger Mann geworden ist.

Der ist dort der Boss und macht die Gesetze, befehligt den Sicherheitsdient im Block und treibt Gelder "fürs Gemeinwohl" ein. Wems nicht passt oder wer querschießt, der fliegt raus (oder schlimmeres, wer weiß). Solche Entwicklungen sind bezeichnend überall dort, wo der Staat Schwächen zeigt oder die öffentliche Ordung sich in Auflösung befindet.

Abgesehen davon dürfte diese Art von Ordnung den Bewohnern immer noch lieber sein, als ein totales Chaos und Anarchie oder der Rauswurf durch einen neuen "Investor".


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29.10.2012 14:16
#4 RE: Venezuela: Leben in der Hochhausruine
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Rey/Reina del Foro

Zitat von derbeamte im Beitrag #2

dass die Chavez-Regierung die Beste seit Langem wäre.


Ist ja auch die einzige seit langem.

-----
Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, mach' Pläne!


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29.10.2012 14:49 (zuletzt bearbeitet: 29.10.2012 14:50)
#5 RE: Venezuela: Leben in der Hochhausruine
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Rey/Reina del Foro

Zitat von el loco alemán im Beitrag #3
Mir ist dabei was ganz anderes aufgefallen. Selbst im "sozialistischen" Venezuela gibt es Gebiete aus denen der Staat sich heraushält. Bestes Beispiel dieses Hochhaus. Kaum waren etliche Wohnungen besetzt, hat ein "Anführer" die Macht übernommen, der Ex-Schwerkriminelle, der jetzt angeblich so ein gottesfürchtiger Mann geworden ist.

Das ist nicht nur in dem Hochhaus so, sondern in ganzen Stadtvierteln (Barrios). Nennt sich "Selbstverwaltung" und gilt unter Chávez als sozialistische Errungenschaft. Reguläre Polizei usw. gibt es dort nicht mehr. Die "Verwaltung" sorgt auch dafür, dass derjenige gewählt wird, dem sie dies zu verdanken haben. Ergebnis ist bekannt: Die Mordrate hat sich gegenüber 1998 vervierfacht und die Aufklärungsrate liegt bei weit unter 10%. ¡Viva micomandantepresidente Hugo Chávez!

Brasilien geht übrigens grad (mit Erfolg) den umgekehrten Weg: Ehemals selbstverwaltete (aka sich selbst überlassene) Favelas werden nach und nach mit regulärer Polizei besetzt und befriedet.

--
La vida debería ser amarilla... amar y ya.

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17.12.2012 14:06
#6 RE: Venezuela: Leben in der Hochhausruine
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Rey/Reina del Foro

Zitat
Neues Leben in einer Bauruine
Von Wolfgang Kunath

Vor fünf Jahren war der David-Turm ni Caracas von Wohnungslosen besetzt. Heute leben 800 Familien in dem aus drei aneinander gefügten Baukörpern vertikalen Slum.

http://www.fr-online.de/politik/venezuel...6,21112632.html

--
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22.01.2013 19:13 (zuletzt bearbeitet: 22.01.2013 19:14)
#7 RE: Venezuela: Leben in der Hochhausruine
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Rey/Reina del Foro

Zitat
Letter from Caracas
Slumlord
What has Hugo Chávez wrought in Venezuela?
by Jon Lee Anderson

Read more: http://www.newyorker.com/reporting/2013/...a_fact_anderson

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23.01.2013 11:24
avatar  santana
#8 RE: Venezuela: Leben in der Hochhausruine
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Top - Forenliebhaber/in

sag mir bitte ein land auf dem planet erde,wo die ärmsten nicht die draufzahler sind?


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23.01.2013 11:54
avatar  jojo1
#9 RE: Venezuela: Leben in der Hochhausruine
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Rey/Reina del Foro

Zitat von santana im Beitrag #8
sag mir bitte ein land auf dem planet erde,wo die ärmsten nicht die draufzahler sind?

Deutschland ?

--
„Nach meiner Auffassung steckt die Welt voll unermesslicher Chancen, wenn wir sie nur zu nutzen verstehen würden.“ v. Ludwig Erhard, Wirtschaftsminister und Bundeskanzler in D.

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24.01.2013 10:46
avatar  santana
#10 RE: Venezuela: Leben in der Hochhausruine
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Top - Forenliebhaber/in

da muss ich dir sagen, dass duin demland was deine heimat ist schlecht bescheid weisst,geht ihnen villeicht besser wie in manchen andern länder aber velierer sind sie alle.


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28.01.2013 10:36
avatar  derbeamte ( gelöscht )
#11 RE: Venezuela: Leben in der Hochhausruine
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derbeamte ( gelöscht )

Man kann nur etwas verlieren, was mkan vorher hatte. Die meisten Armen waren vorher jedoch nicht reich.

Und bei Menschen von Draufzahlern zu sprechen, die Sozialleistungen vom Staat bekommen, klingt rein sprachlich nicht so ganz logisch.


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02.04.2014 23:20
#12 RE: Venezuela: Leben in der Hochhausruine
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Rey/Reina del Foro

Zitat
Venezuela's 'skyscraper slum' provides haven for poor

(Reuters) - It boasts a helicopter landing pad, glorious views of the Avila mountain range, and large balconies for weekend barbecues.

Yet this 45-storey skyscraper in the centre of Venezuela's capital Caracas is no five-star hotel or swanky apartment block: it is a slum, probably the tallest in the world.

Dubbed the "Tower of David", it was intended to be a shining new financial centre but was abandoned around 1994 after the death of its developer - financier and horse-breeder David Brillembourg - and a massive run on Venezuela's banking sector.

http://uk.reuters.com/article/2014/04/02...EA310RB20140402

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23.07.2014 14:48
#13 RE: Venezuela: Leben in der Hochhausruine
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Rey/Reina del Foro

Zitat
"Homeland"-Drehort ist zu gefährlich
Venezuela räumt "höchsten Slum der Welt"

Als "höchster Slum der Welt" wurde er bekannt - nun lassen Venezuelas Behörden in der Hauptstadt Caracas einen 190 Meter hoher Wolkenkratzer-Rohbau räumen, der seit 2007 von Hunderten obdachlosen Familien besetzt gehalten wird. Die Menschen sollen in Wohnanlagen südlich der Stadt umgesiedelt werden, teilte der zuständige Minister Ernesto Villegas mit.

http://www.n-tv.de/ticker/Venezuela-raeu...le13292586.html

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11.10.2014 14:20
#14 RE: Venezuela: Leben in der Hochhausruine
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sehr erfahrenes Mitglied

... dieser Torre de David wurde wohl inzwischen vollständig geräumt. Werde ich mir aber im November persönlich in Caracas ansehen.

Saludos el cacique

¨Nichthinfahrer¨ und ¨Ichhabvoneinemgehörtdereinenkennt¨ sind diejenigen, die in Venezuela die meisten schlechten Erfahrungen gemacht haben.

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