Voices from the other side. Autor: Keith Bolender

07.12.2010 21:30
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#1 Voices from the other side. Autor: Keith Bolender
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Cubaliebhaber/in

Voices from the other side
An oral history of terrorism against Cuba
Autor: Keith Bolender

Mit einem Vorwort von Noam Chomsky.

Zufälligerweise bei Foyle’s in London gefunden. Preis GBP 13.49.

„The other side“, das ist, von den Amis aus gesehen, Kuba. Der Autor besucht und interviewt Leute, die in irgendeiner Form von den Angriffen der Amis betroffen waren. Wobei ich vorausschicken muss, dass ich auf diesem Gebiet kein Fachmann bin und mir deshalb kein Urteil anmasse, was genau Fakt ist und was Propaganda. Als Laie kann ich folgende Bemerkungen machen:

Das Buch behandelt eine ganze Anzahl Zwischenfälle/Angriffe/Terror-Aktionen der Amis und/oder der militanten Exil-Kubaner:

Der Absturz der Cubana-Maschine 1976

Bomben in Touristen-Hotels

Operation Peter Pan

Biologischer Terrorismus

Angriffe in der Ortschaft Boca de Samá und auf Fischer vor Caibarién

Angriffe auf Teilnehmer an der Alphabetisierungskampagne

Die Explosion auf dem Schiff El Coubre

Brände in Kaufhaus und Kino

Und last but not least die Cuban Five.

Jedes Kapitel gibt zuerst eine Zusammenfassung der Geschehnisse, um dann in einem zweiten Teil die Betroffenen und/oder Hinterbliebenen der Opfer zu Wort kommen zu lassen.

Ich muss gestehen, dass ich einzelne Zeugenaussagen nur diagonal gelesen habe. Denn der Stil, wie das ganze Buch geschrieben ist, ist so – wie soll ich es sagen – halb weinerlicher Sozi-Stil (nach dem Motto „ach wir Armen, was müssen wir doch leiden“), halb sob story mit vielen Adjektiven und repetitiv – immer wieder das gleiche Klagelied der bösen Amis. Selbst wenn das Klagelied gerechtfertigt ist, so wirkt es doch ermüdend, wenn es zu oft wiederholt wird. Jedes Interview könnte problemlos und ohne Abstriche in der Granma publiziert werden. Das ist keinesfalls ein Vorwurf, sondern soll bloss veranschaulichen, wie das Buch geschrieben ist. Man darf auch nichts anderes erwarten: es will ja, wie der Titel schon sagt, der anderen Seite eine Stimme geben. Diejenige der eigenen Politiker kennen die Amis ja bereits. Und welcher Kubaner würde sich schon abfällig über das Castro-Regime äussern, wenn er weiss, dass er mit Name und Foto in einem Buch erscheinen wird? Sicher nicht Herr und Frau Durchschnitt.

Während mich also der Stil ein wenig gestört hat, so waren die Zusammenfassungen der einzelnen Begebenheiten doch lehrreich und werden mich veranlassen, in einer ruhigen Stunde mehr Informationen darüber aus dem Internet zu holen.

Ich kann nicht behaupten, dass dieses Buch ein "cliffhanger", ein absolutes "must", ist. Ganz verlorenes Geld war es aber auch nicht. Note zwischen genügend und gut. Auf der Schweizer Schulnotenskala ein 4-5.


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07.12.2010 22:38
avatar  b12
#2 RE: Voices from the other side. Autor: Keith Bolender
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b12
Rey/Reina del Foro

@pille,

würde dir gerne mal empfehlen, die bücher von dem, der das vorwort geschrieben hat, näher anzusehen.

langsam aber sicher wird man dann ein fachmann.



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